Beim Energie-Contracting wird die Energieversorgung ausgelagert (Heizung, Klimatisierung, Warmwasseraufbereitung, ...). Der Contractinggeber übernimmt die Verwaltung dieser Anlagen mittels eines Abonnements, das er mit seinem Kunden abschliesst. Der Kunde ist nicht mehr für den Einbau oder die Wartung verantwortlich und kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Bei der Renovierung eines Wohngebäudes ist diese Lösung insbesondere für Liegenschaftsverwaltungen interessant, dennoch muss sie bereits zu Beginn des Projekts berücksichtigt werden.
Der Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien
Wenn die Renovierung eines Wohngebäudes vorgesehen und dabei zum Beispiel die Sanierung der Heizanlage geplant ist, wird das Energie-Contracting für mehrere Bereiche interessant. Im Zuge der Renovierungsarbeiten kann die Energieversorgung von fossilen Energieträgern auf natürliche und umweltfreundliche Energieträger, also erneuerbare Energien, umgestellt werden (Erdwärme, Wind, Wasser, Sonne und Holz). Die Bewohner haben bei dieser Gelegenheit die Möglichkeit, in den Genuss vieler Vorteile zu kommen:
- Ein ökologisches und umweltfreundliches System, das den neuen geltenden Gesetzen entspricht, wie dem Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050, das unter anderem den Einsatz erneuerbarer Energien fördert,
- Eine schlüsselfertige Lösung, die die individuellen Rahmenbedingungen berücksichtigt.
Ein einfacher Anschluss
Die Energiegewinnung kann dezentralisiert werden. Die Energie wird also an einem Ort gewonnen und an einem anderen genutzt. Es kann ein Mini-Netzwerk mit mehreren Gebäuden gebildet werden, um sie mit Energie zu versorgen. Somit verfügt nicht jedes Gebäude über eine eigene Heiz- oder Klimaanlage, wodurch zum Beispiel Platz im Zuge der Umbauarbeiten gewonnen wird. Wenn ein Gebäude vorher mit einer Ölheizung ausgestattet war, werden die vorhandenen Anlagen abgebaut (Kamin, Zisterne usw.) und der Heizraum wird zu einer Unterstation umgebaut, in der die Energieversorgung verwaltet wird. Dies lässt genügend Platz für eine weitere Nutzung, zum Beispiel als Unterstellplatz für Fahrräder.
Sollte sich ein Gebäude, in dem klassische Anlagetechniken verbaut sind, neben einem Gebäude befinden, das das Energie-Contracting nutzt, braucht das bestehende Netzwerk nur an das Gebäude angeschlossen werden, damit es ebenfalls diese Art der Energieversorgung nutzen kann. Die Anschlüsse sind relativ einfach vorzunehmen. Das Netzwerk kann zum Beispiel unter einem Parkplatz verlegt werden, wenn es einen gibt. Andernfalls werden Gräben ausgehoben, um die Leitungen von einem Gebäude zum anderen unterirdisch zu verlegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein gewisser Energieverlust auftritt und alle Rohre nach den geltenden Normen isoliert werden müssen.
Das Contracting so früh wie möglich einbeziehen
Ein weiteres Element, das nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Einbindung des Contractinggebers in das Projekt, die so früh wie möglich erfolgen sollte. Wenn er das Projekt zu spät übernimmt, kann dies grosse technische und verwaltungstechnische Probleme mit sich führen. Wenn zum Beispiel besondere Rahmenbedingungen im Kaufvertrag eines Wohngebäudes für das Viertel aufgeführt sind, wird es schwierig sein, dies zu ändern und ein Energie-Contracting umzusetzen. Falls ein Projekt bereits geplant wurde und der Contractinggeber eine andere Arbeitsweise bevorzugt, wird er möglicherweise Schwierigkeiten bei der Umsetzung haben.
Zusammengefasst bedeutet dies, dass Sie bei einer Renovierung so früh wie möglich an das Contracting denken sollten, da es zu diesem Zeitpunkt noch relativ einfach ist, eine Anlage zur Energieversorgung auszutauschen. Das Contracting bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel die Nutzung von erneuerbaren Energien, die umweltfreundlicher sind. Es wird ausserdem den Wert Ihrer Immobile steigern, da es ihm ein positives Image verleiht und damit ein höherer Marktwert erzielt wird.
Arbeiten Sie an einem Renovierungsprojekt und haben Sie Lust, etwas zu ändern? Sprechen wir darüber!
